Das neue Domizil des chinesischen Generalkonsulats in München ist in vielerlei Hinsicht mehr als beeindruckend: Der repräsentative Gebäudekomplex im Stadtbezirk Obersendling beherbergt das flächenmäßig größte Generalkonsulat der Volksrepublik China in Europa.
Es empfängt die Konsulatsbesucher in einem äußerst eindrucksvollen Bereich und den Mitarbeitern wird ein attraktiv gestaltetes Arbeits- und Wohnumfeld geboten.
Mit der asiatisch geprägten Freiraumgestaltung geht ein anspruchsvolles Beleuchtungskonzept mit besonderen dekorativen, funktionalen sowie sicherheitsrelevanten Anforderungen einher. Diesen in jeglicher Hinsicht hohen Ansprüchen werden die ausgewählten Leuchten von Hess sowie die eingesetzten Strahler der Hess-Schwestergesellschaft GRIVEN mehr als gerecht.
Rund zwei Jahre nach der Grundsteinlegung hat das Generalkonsulat der Volksrepublik China im September 2018 seine Pforten am neuen Münchner Standort in der Hofmannstraße 57 geöffnet.
Entworfen unter Mitwirkung des Münchner Planungsbüros Obermeyer nach einem chinesischen Vorentwurf der Tongji Universität Shanghai, präsentiert sich die diplomatische Vertretung der Volksrepublik im Freistaat Bayern als großzügige Anlage inmitten der Stadt.
Neben modernen Dienstgebäuden verfügt der Campus im nicht einsehbaren Innenhof über einen zurückgezogenen, privaten Bereich. Dieser ist ausschließlich den Botschaftsmitarbeitern zugänglich, die auf dem Gelände wohnen und hier Freizeit- und Erholungsmöglichkeiten vorfinden.
© Hess
Freiraumgestaltung
Symbiose aus Repräsentation und Atmosphäre
Für den Freiraum hat Landschaftsarchitekt Alexander Over aus München ein Gestaltungskonzept entwickelt, das traditionelle Elemente der chinesischen (Garten-)Kultur mit dem Standort München gelungen verbindet.
Der Entwurfsgedanke kommt in einer asiatisch anmutenden Landschaftsgestaltung zum Ausdruck: 133 Großbäume, allesamt in China heimisch und für das hiesige Klima im Süden Deutschlands geeignet, in Verbindung mit einem großzügigen Bambusgarten mit Pavillon tragen zur fernöstlich anmutenden Inszenierung des Geländes bei.
Dem Wohntrakt auf der Rückseite des zentralen Konsulatsgebäudes wurden zusätzliche Spielflächen und Sitzgelegenheiten sowie ein großes multifunktionales Sportfeld zugeordnet. „Die Baumstellung erfolgte in Gruppen von drei bis sieben Exemplaren jeweils gleicher Art. Ergänzende Staudenflächen mit über 5.000 Pflanzen in einem insgesamt 50 Arten umfassenden Mix sorgen für ein annähernd ganzjähriges Blühbild“, so Over.
Sinnbild des Freiraumkonzeptes ist der Pavillon, der als Blickfang erhöht auf einem kleinen Hügel im Bambusgarten steht. Die Positionierung und das äußere Erscheinungsbild sind dem Münchner Monopteros aus dem Englischen Garten entlehnt, während die innere, introvertierte Struktur dem klassischen chinesischen Pavillon entspricht. „In Form und Material modern gestaltet, symbolisiert er die Vertretung eines modernen Chinas in der Landeshauptstadt München“, erläutert der Landschaftsarchitekt.
In der Materialauswahl setzt sich der hohe Gestaltungsanspruch fort. Verwendet wurden vorwiegend natürliche Materialien wie Granitpflaster – differenziert durch unterschiedliche Steinformate und Fugenbilder – , Holz für die Terrassen, Sitzauflagen und Spielgeräte sowie Metall in einem einheitlichen, hellen Grauton in Anlehnung an die Fassadenelemente und den Außenzaun. Lediglich der Pavillon und die Pflanzbehälter heben sich durch einen dunkleren Farbton hervor.
Lichtgestaltung
Design-Leuchten von Hess in Kombination mit LED-Strahlern von GRIVEN sorgen für eine attraktive Inszenierung des Außenraums
Die gesamte Gestaltung wird von einem durchdachten Beleuchtungskonzept unterstützt, das die Außenanlage in ihrer Raumwirkung ansprechend inszeniert und die Funktionen Sicherheit, Orientierung und Atmosphäre aufgreift.
Ein hoher Repräsentationsanspruch mit verschärften Sicherheitsanforderungen rund um den Eingang sollte in Einklang gebracht werden mit einer funktionaltmosphärischen Beleuchtung für den privaten Wohn- und Freizeitbereich.
Abgestimmt auf die vielfältigen Beleuchtungsanforderungen sind ausgewählte Leuchten von Hess – darunter Mastleuchten und Lichtpoller des Typs LINEA, die Auslegerleuchte NOVARA S, der Bodeneinbaustrahler RAVENNA, die Lichtlinie LEDIA, die Wandleuchte CASSINO, das Licht-System ARINI in Sonderausführung – sowie auch LED-Strahler unserer Schwestergesellschaft GRIVEN zum Einsatz gekommen.
Die Leuchten tragen allesamt sowohl in Form als auch in punkto Materialität den hohen Anforderungen an den Außenraum Rechnung. Entsprechend dem übergeordneten Farbkonzept wurden die Hess-Leuchten speziell für dieses Projekt im Farbton RAL 7037 Staubgrau/Seidenmatt lackiert.
Dadurch fügen sie sich am Tag perfekt in das Umfeld ein, während sie in den Abend- und Nachtstunden mit ihrer hohen Lichtqualität für die gewünschten Lichtverhältnisse sorgen und – wo gewünscht – Wohlfühlatmosphäre schaffen. „Die Leuchten sollten formal zurückhaltend sein und speziell in den Abend- und Nachtstunden durch ihre Lichtstimmung ins Auge springen. Explizit ausgenommen hiervon ist die ARINI-Leuchte, die eine sehr exponierte Stellung einnimmt. Mit ihren spitz zulaufenden, leicht geneigten Masten erinnert sie an Gräser und harmoniert wunderbar mit dem Bambusgarten“, fasst Over zusammen.
„Die Leuchten sollten formal zurückhaltend sein und speziell in den Abend- und Nachtstunden durch ihre Lichtstimmung ins Auge springen. Explizit ausgenommen hiervon ist die ARINI-Leuchte, die eine sehr exponierte Stellung einnimmt. Mit ihren spitz zulaufenden, leicht geneigten Masten erinnert sie an Gräser und harmoniert wunderbar mit dem Bambusgarten“
Sicherheit und Repräsentation
Vor dem Eingang ins Konsulat dominiert eine sicherheitsorientierte Beleuchtung, die das Planungsteam mit kompakten und leistungsfähigen LED-Leuchten von GRIVEN umgesetzt hat. Gefragt war eine Lösung, die Lichtoptik und Helligkeit ideal miteinander verbindet.
In den Boden eingelassene PARADE S-40-R Modelle mit jeweils 40 super hellen LED-Einheiten in Warmweiß und asymmetrischer Wall-Washer-Optik übernehmen die durchgängige Beleuchtung der innenseitigen Grundstücksmauer sowie der straßenseitigen Fassade des Konsulatsgebäudes.
„Die PARADE ermöglicht ein abgestuftes Lichtbild mit einer besonders intensiven Ausleuchtung in Alarmsituationen bis hin zu einer reduzierten, schimmernden Beleuchtung im normalen, ruhigen Nachtbetrieb“, beschreibt der Landschaftsarchitekt.
Hingegen rein repräsentative Zwecke erfüllt die Anstrahlung mittels JADE 16-Strahler: Sie setzen das chinesische Staatswappen punktuell und zielgerichtet in Szene.
Ferner sorgen RUBY R-Strahler, die im Eingangsbereich vor der Mauer und in der Nähe des Einfahrtstores in den Boden eingelassen sind, als Wall-Washer für ein attraktives Erscheinungsbild.
Dekorative Akzente an den Rändern des gepflasterten Eingangsbereichs setzt die Lichtlinie LEDIA von Hess. In ihrer Linienführung nimmt sie geschickt die Lichtleisten des Vordachs auf und projiziert diese wirkungs- und effektvoll auf den Boden.
Orientierung und Atmosphäre
Für den Innenhof der Botschaft sieht das Beleuchtungskonzept eine funktionale Grundausleuchtung der Wegebeziehungen sowie eine attraktive Inszenierung des Pavillons und der Vegetation vor.
„Die Fassadenbeleuchtung und die aus Gründen der Sicherheit durchgängige Beleuchtung der Grundstücksmauer durch Bodeneinbauleuchten strahlen viel Licht nach oben aus. Daher haben wir die in ihrer Designsprache reduziert gehaltenen Mast- und Pollerleuchten für den Campus auch aus dem Gesichtspunkt gewählt, dass diese ein sehr zielgerichtetes Licht auf die gewünschten Flächen abgeben“, so Alexander Over.
Entsprechend finden sich die rechteckigen Leuchtenkörper der LINEA-Leuchten-
familie in Form von Mastauslegerleuchten und Lichtpollern auf dem Campus wieder. Während die rund ein Meter hohen LINEA-Poller die Gehwege sanft ausleuchten, gewährleisten an ausgewählten Standorten LINEA-Mastauslegerleuchten in einfacher und zweifacher Ausführung aus 4,5 Metern Höhe die homogene Ausleuchtung der Umgebung.
Im Bereich des Wohngebäudes gewährleisten CASSINO-Wandleuchten die notwendige Grundausleuchtung der Wegebeziehungen und unterstützen darüber hinaus die wohnlich anmutende Atmosphäre.
Rund um den multifunktionalen Sportplatz herrschen dank NOVARA S-Auslegerleuchten mit einer Lichtpunkthöhe von acht Metern optimale Lichtverhältnisse – auch für späte Basketball-, Tennis- oder Fußballspiele. Die hohe Lichtqualität wird durch eine Bestückung der Leuchten mit jeweils drei LEVO LED-Modulen in der Lichtfarbe 4000K gewährleistet.
Zur Inszenierung der Bäume wird der Bodeneinbaustrahler RAVENNA eingesetzt, der abwechselnd vor und hinter den Bäumen angeordnet wurde. Die versetzte Positionierung erzeugt eine äußerst reizvolle Kombination aus Licht und Schatten.
Stimmungsvoll beleuchtet wird auch der Pavillon am Bambusgarten: Jeweils an den unteren Säulenstützen eingebaute Micro-Dune Strahler von GRIVEN sowie weitere zwischen den Stützen am Pavillon-Himmel angebrachte Strahler tauchen das architektonische Schmuckstück in den Abend- und Nachtstunden in angenehmes Licht.
„Die Fassadenbeleuchtung und die aus Gründen der Sicherheit durchgängige Beleuchtung der Grundstücksmauer durch Bodeneinbauleuchten strahlen viel Licht nach oben aus. Daher haben wir die in ihrer Designsprache reduziert gehaltenen Mast- und Pollerleuchten für den Campus auch aus dem Gesichtspunkt gewählt, dass diese ein sehr zielgerichtetes Licht auf die gewünschten Flächen abgeben“
Licht-System ARINI: Highlight im Bambusgarten
Definitiv eine Sonderfunktion und Sonderstellung im Beleuchtungs- und Gestaltungskonzept nimmt die ARINI-Leuchte in der Nähe des Bambusgartens ein. „Die floral anmutende Formgebung harmoniert mit dem Leitmotiv des Bambusgartens und flankiert die zentrale Rasenfläche“, erläutert Alexander Over.
Damit die Aufsehen erregende ARINI gut zur Geltung kommt, wurden jeweils zwei der insgesamt 6 ARINI-Licht-Systeme in der Ausführung ARINI N 4° mit einer Höhe von 5,2 Meter auf dem Rasen gruppiert – dabei ist jeder Mast mit je zwei ARINI Light+ Leuchtenköpfen versehen.
Eine Besonderheit bei den Leuchtenköpfen stellen die dezent beleuchteten Abschlusskappen dar, durch die zusätzliche Akzente gesetzt werden. Die horizontal und vertikal justierbaren Leuchtenköpfe verfügen über LED-Module in rotationssymmetrischer Optik in der Lichtfarbe 3000K und verteilen das Licht flächig über den Rasen.
Neben ihrem außergewöhnlichen Design setzen die ARINI mit einer extravaganten Lackierung gestalterische Akzente: Die in Glimmer Schwarz gehaltenen Masten harmonieren perfekt mit dem Perlgold-Ton der Leuchtenköpfe (RAL 1036), die einen edlen und wertigen Eindruck vermitteln.
In Summe wurde für das Konsulat ein stimmiges Zusammenspiel von Freiraum- und Lichtgestaltung entwickelt und umgesetzt, das die Besonderheiten der diplomatischen Vertretung gekonnt in Szene setzt und für eine einzigartige Strahlkraft sorgt – auch weit über die Konsulatsgrenzen und die Grenzen Münchens hinaus.
Projektinformation
- Ort / Land
- München, Deutschland
- Bauherr
- Volksrepublik China
- Landschaftsarchitekt
- Alexander Over, München